• Milking
28. Okt.11:37

Flexibilität und Tierwohl im Fokus

Direkt an der Lippe und der Stadt Haltern am See liegt der Hof der Familie Dammann. Bereits seit 500 Jahren wirtschaften sie an diesem Standort und führen den Betrieb seit Generationen in Familienhand. Rund 190 Milchkühe und 30 Stück Jungvieh werden hier gehalten.

Das Jungvieh ist seit dem Sommer 2022 ausgelagert, um mehr Kapazitäten für Kühe vor Ort zu schaffen. Von den 90 Hektar Betriebsfläche sind ca. ein Drittel Grünlandflächen und zwei Drittel werden jährlich mit Mais, Gerste, Roggen und Ackergras bestellt. Auch in den Bereichen Forstwirtschaft und Windenergie sind Dammanns aktiv.


Begonnen mit 20 bis 25 Kühen in der Anbindehaltung wuchs die Milchviehhaltung kontinuierlich. Durch Zupacht und Kauf von Milchquoten boten sich weitere Schritte der Herdenerweiterung und der Aufstockung von Kühen. 1992 wurde der erste Boxenlaufstall mit einem 3er Tandemmelkstand gebaut, der in 2009 auf Doppel-8er Fischgräte umgebaut wurde. Mit Übernahme der Betriebsführung im Jahr 2019 konkretisierten sich die Gedanken zur weiteren Optimierung. Es wurden Zukunftspläne geschmiedet über einen Umbau der vorhandenen Gebäude und einen möglichen Neubau. Ganz klar war, dass das Tierwohl und die Flexibilität im Fokus stehen sollten. Der Wunsch, dass die Kühe mehrmalig gemolken werden können und eine bessere Persistenz ließ sich nur mit einem automatischen Melksystem lösen.


Im Jahr 2021 fiel der Startschuss für neue Wege und die Möglichkeiten die geplanten Ziele zu erreichen. Im neu errichteten Boxenlaufstall wurde im Herbst 21 mit zwei LELY Astronaut A5 der Melkstand abgelöst. Mit 80 Milchkühen aus dem eigenen Bestand und 20 zugekauften Tieren begann das Einmelken. Im vergangenen Jahr wurde sich dann dem Umbau des ersten Boxenlaufstalles gewidmet. Umbau und Renovierung lagen hier unter dem Augenmerk den Kuhkomfort im Altgebäude möglichst weit nach vorne zu bringen. Nach der Fertigstellung zog hier im Dezember 2022 ein weiterer Melkroboter mit einer Färsengruppe ein. Der Betriebsleiter Jan sieht dies als ganz klaren Vorteil für die Färsen an. Sie können sich hier gut entwickeln und haben einen besseren Start in die Laktation – und das ganz ohne Stress.
Trotz doppelter Kuhzahl ist der Arbeitszeitbedarf für die Herde kaum gestiegen. Zusätzlich zur neugewonnenen Flexibilität stellt er eine bessere Eutergesundheit seiner Herde fest. Durch das Herdenmanagementprogramm Horizon und die Kuhortung hat er die Kühe von überall im Blick, ob im Stall oder von unterwegs. Durch die mobile Version von Horizon kann er sich zu jeder Zeit einen Überblick über die Herde verschaffen. Gerade die Verknüpfung aller Geräte, der Gesundheitsdaten und Kuhortung bringt eine enorme Zeitersparnis.


Für die Zukunft liegt der Focus in der Optimierung der Lebensleistung und Nutzungsdauer. Gesunde Kühe sind dankbare Kühe und werden gerne alt. Das ist die Kuh der Zukunft. Auch bei aller Automatisierung sollte die Leidenschaft für die Kuh im Vordergrund stehen.
Am 1. Juni 2023 öffnet Familie Dammann ihre Stalltüren für alle interessierten Besucher. Von 10 bis 16 Uhr hat jeder die Möglichkeit einen Einblick in den Betrieb und die Stallautomatisierung zu bekommen.