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Familie Leifeld

Der Melkroboter als treuer Mitarbeiter
Die Aufgabe des Betriebes oder aber die Umstellung auf das automatische Melken – nicht selten stehen genau diese zwei Optionen für konventionell melkende Betriebe im Raum. Auch Karsten Leifeld stand 2021 vor der Frage, wie soll es für den kleinen Familienbetrieb aus dem Raum Willebadessen mit knapp 50 melkenden Kühen weitergehen. „Ich war totaler Einzelkämpfer im Betrieb und musste 365 Tage im Jahr zweimal täglich im Melkstand stehen“, berichtet der 37-jährige Familienvater, ein Zustand welcher für ihn nicht bis zur Rente bestehen bleiben sollte. Hinzu kamen große Probleme in der Eutergesundheit seiner Herde. „Steinzeittechnik“, sagt er schmunzelnd auf die Frage nach dem ehemaligen Melkstand. Eine Doppel 5er Fischgräte ohne jegliche technische Ausstattung waren das tägliche Arbeitsfeld für den jungen Landwirt. „Im November vor der Umstellung erreichte die Herde erneut das kritische Niveau von mehr als 400.000 Zellen je ml Milch. Karsten Leifeld entschied sich in genau dieser Phase für die Fortführung des Betriebes und die Zusammenarbeit mit Lely.
Verbesserte Zellzahlen im Zuge der Umstellung
Im Februar 2022 fiel mit der Installation eines Lely Astronaut A5 der Startschuss für die Automatisierung auf dem Betrieb. Platziert wurde der Roboter nicht wie ursprünglich von Karsten Leifeld geplant im alten Melkstand, sondern in einem separat neu erbauten Raum an der Stirnseite des Stalles. „So können wir jederzeit einen Strohstall nachträglich in das System einbinden und diesen um den Roboterraum herum entstehen lassen“, begründet der Landwirt die Entscheidung. Der ehemalige Melkstand wird heute als Platz vor dem Roboter genutzt. Karsten Leifeld blickt zufrieden auf die Phase der Umstellung zurück, „das hat wirklich gut geklappt, innerhalb weniger Wochen reduzierte sich unsere Zellzahl in der Tankmilch auf rund 200 -250.000.“ Mit dieser Entwicklung konnte das System zugleich die Sorge, Keime könnten sich über die vier Melkbecher auf andere Kühe übertragen, aus der Welt schaffen. „Ich bin davon überzeugt, dass vor allem die Viertelgemelksabnahme einen großen Beitrag zur Eutergesundheit liefert“, sagt Karsten Leifeld heute nach fast zwei Jahren mit dem Lely Astronaut A5, „die viertelindividuellen Unterschiede in der Melkzeit sind teilweise doch enorm.“ Zusätzlich vertraut er auf die Reinigung und Desinfektion der Melkbecher über die Heißdampfreinigung im Lely Astronaut. „Wir wissen, dass wir Aureus im Bestand haben“, sagt der 37-Jährige. Dank moderner Melktechnik und einer detaillierten Datenkontrolle über das System ist das für die Herde und den Betrieb heute aber kein Problem mehr.
Lely Zellzahlmessung als wichtiges Tool
„Besonders die Lely Zellzahlmessung ist hier eine riesige Unterstützung“, ergänzt Karsten Leifeld mit Blick auf die Ausstattung seines Melkroboters, „für mich gehört die definitiv in jeden Melkroboter.“ Zweimal täglich kontrolliert der Landwirt mobil über das Smartphone oder direkt am Stallcomputer die wichtigen Gesundheits- und Melkdaten in Lely Horizon. Neben dem Kühe holen gehört vor allem die Kontrolle der Eutergesundheitsdaten in den entsprechenden Listen zu den wichtigsten To Do’s morgens und abends. „Wir haben auch heute mal Tiere mit schwankenden Zellzahlen“, sagt der Landwirt, „aber dank der täglichen Zellzahlmessung und Darstellung in Lely Horizon kann ich viel besser filtern und reagieren“. Das Fazit dieser Beobachtungen dabei ist in den meisten Fällen, dass es gar keiner Behandlung bedarf. „Die Kühe reagieren vor allem auf Stress oder sich ändernden Begebenheiten mit hohen Zellen, diese Kühe muss ich aber nicht behandeln“, berichtet Karsten Leifeld von seinen Erfahrungen. Zudem ergänzt er, dass die Krankheitsverläufe seit der Umstellung deutlich milder sind und er nahezu keine Kühe mehr in der Laktation behandeln muss. „Da bei uns vorrangig Aureus eine Rolle spielt, versuchen wir dann eher die Kühe zum Trockenstellen zu sanieren“, ergänzt er.
Lely Horizon als Nachfolger der schriftlichen Dokumentation
Doch nicht nur im Bereich der Eutergesundheit bietet das Programm für den familiengeführten Betrieb große Vorteile. Karsten Leifeld lobt auch die digitale Frischkalberkontrolle und die Brunstüberwachung des Systems. „Ich habe jedes Einzeltier von überall genauestens im Blick“, sagt er und so nutzt er die Auswertungs- und Dokumentationsmöglichkeiten heute sehr gerne. „Anfangs war ich noch etwas unsicher und wir haben erstmal parallel alles in Papierform zusätzlich notiert“, erzählt er schmunzelnd von seinen Anfängen mit dem Programm. Mit der befürchteten Datenflut kommt er aber heute, dank der Aufarbeitung der Daten über das Programm aber deutlich besser zurecht als erwartet. „Sogar mein über 70-jähriger Vater, welcher für die Brunstkontrolle im Rinderbereich zuständig ist, hat mittlerweile Gefallen an dem Programm gefunden und nutzt es gerne“, sagt Karsten Leifeld. Um Problemtiere im Rinderbereich ebenfalls tragend zu kriegen, kommen auch hier ab und an die Responder der Kühe zur Brunstüberwachung zum Einsatz, „besonders im Sommer auf der Weide hat das trotz zum Teil großer Entfernungen super geklappt“, berichtet der Familienvater.
Enorme Leistungssteigerung seit der Umstellung
Eine Leistungssteigerung von 2 – 3 kg hatte der Betriebsleiter für die Umstellung einkalkuliert und in die Wirtschaftlichkeitsberechnung des Projektes einbezogen. Was dann aber innerhalb der ersten 365 Tagen passierte überraschte wohl alle Beteiligten. Von ursprünglich 29 – 30 kg Herdenschnitt steigerte sich die Leistung der Herde auf aktuell rund 45 kg Milch. „Ein Teil der Leistungssteigerung geht dabei klar auf das mehrmalige Melken am Melkroboter“, sagt Karsten Leifeld, „außerdem können wir mit dem Melkroboter endlich unsere Kühe wieder richtig ausfüttern.“ Aufgrund defekter Technik in den Kraftfutterstationen hatte die Familie einige Jahre zuvor auf eine Voll-TMR umgestellt. „Jedes Einzeltier passgenau füttern zu können, ist neben dem Melken einer der größten Vorteile des Systems für mich“, sagt der Landwirt. Außerdem hatte der Betrieb den Stall aus 1992 vor dem Einbau des Lely Astronaut A5 komplett saniert, Liegeboxen breiter gemacht und die Tiefboxen im vorderen Bereich mit einer Matte ausgelegt. Durch das Entfernen der Seitenwände kommt zudem immer ausreichend frische Luft in den Stall. Der aber wohl wichtigste Punkt für die Entwicklung der Herde: die Eutergesundheit! „Unsere Kühe können jetzt endlich ihr vorhandenes Potential ausschöpfen und ihre Leistung abrufen. Wir hatten schon immer eine gute Genetik im Stall und gesunde Füße, konnten die Tiere aber nie halten“, fasst Karsten Leifeld die Situation zusammen. Der Lely Astronaut A5 hat sich für Karsten Leifeld damit als treuer Mitarbeiter herauskristallisiert und sorgte nicht nur im Bereich der Arbeitsbelastung für eine deutliche Entspannung der Situation im Betrieb.