Milking
Eutergesundheit
Die Eutergesundheit ist von großer Bedeutung für die Milchleistung, das Wohlbefinden der Kühe und die Zufriedenheit der Landwirte. Grundsätzlich wird jede Mastitis durch Bakterien verursacht, die über den Zitzenschließmuskel und den Strichkanal in das Euter gelangen. Der Strichkanal und der Zitzenschließmuskel sind die erste und wichtigste Verteidigungslinie. An einer Zitze mit starker, glatter und flexibler Haut haben Bakterien die geringste Chance, sich festzusetzen. In diesem Artikel werden einige praktische Tipps gegeben, um die Zitzen der Kühe in perfekter Form zu halten.

Eutergesundheit
Alles beginnt mit den richtigen Melkeinstellungen und Zitzengummis während des Melkens, denn beim Melken wird eine ziemlich große mechanische Kraft auf die Zitze ausgeübt. Man bedenke, dass durchschnittlich 60 Impulse pro Minute für 5 Minuten bei 2,5 Melkungen pro Tag 750 Zitzenausdrücken pro Tag entsprechen!
Die Haut ist eine natürliche Barriere, die den Körper vor Eindringlingen von außen schützt. Zu diesem Zweck besitzt die Hautoberfläche einen Säureschutzmantel mit einem pH-Wert von ca. 5,5. Um die Haut in Form zu bringen bzw. zu halten, ist ein gewisser Aufwand erforderlich. Deshalb müssen gute Euterpflegemittel auch reich an Pflegestoffen sein, die die Haut regenerieren.
Das Einsprühen der Zitzen nach dem Melken hat also zwei Funktionen: Desinfektion und Pflege. Die Produktpalette reicht von stark desinfizierend bis sehr mild und pflegend. Der Wirkstoff reduziert die Mikroorganismen auf der Zitze (z.B. Jod, Milchsäure). Die Produkte werden aufgrund ihrer Anwendbarkeit, Wirksamkeit, Hautverträglichkeit, Marktanforderungen (Produktverfügbarkeit variiert je nach Region) und weil sie speziell für die Verwendung mit einem Lely Astronaut Melkroboter entwickelt wurden, ausgewählt.
Basierend auf der Situation im Betrieb (umweltbedingte oder kuhbedingte bakterielle Mastitis) und der visuellen Qualitätsbeurteilung der Zitzenenden von mindestens 20 Kühen pro Roboter und unter Berücksichtigung der verschiedenen Laktationsphasen kannst Du das Produkt auswählen, das Deinen Bedürfnissen entspricht.
Nachdem Du das Zitzendippmittel ausgewählt hast, das am besten zu Deiner Situation passt, musst Du natürlich sicherstellen, dass es richtig auf das Euter aufgetragen wird. Vergewissere Dich daher, dass die Sprüheinstellungen, wie Druck und Dauer, mit dem Zitzendippmittel übereinstimmen (frage Deinen Lely Berater vor Ort um Hilfe). Außerdem kann das Sprühmuster überprüft werden, um zu sehen, ob es eine schöne konische Sprühform erzeugt. Es ist auch möglich, die Zitzenkoordinaten vor dem Sprühen automatisch zu scannen (Astronaut A5), z.B. wenn sich die Euterform stark verändert oder wenn sich die Kuh bewegt. Ein weiterer Tipp ist, einen Sprühvorgang nach einem missglückten Melkvorgang anzupassen.
Vergiss nicht, dass in den ersten 2 bis 15 Minuten nach dem Melken der Schließmuskel der Zitze geöffnet ist. Achte deshalb darauf, dass die Kuh nach dem Melken eine relativ saubere und euterfreundliche Umgebung vorfindet. Dies bedeutet, dass der Boden geschoben wird, die Liegeboxen sauber und trocken sind und eine gute Qualität von Kalk oder anderem Einstreumaterial vorhanden ist.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die erste Verteidigungslinie - der Strichkanal und der Zitzenschließmuskel - sehr wichtig für die Eutergesundheit ist. Deshalb ist es wichtig, sie mit den richtigen Euterpflegeprodukten und den richtigen Melkeinstellungen in sehr gutem Zustand zu halten. Erkundige Dich bei Deinem Berater vor Ort, was in Deiner Region möglich und verfügbar ist*.
*Das Angebot kann je nach Land und/oder Region variieren.